Lehmputz

Lehmputz im Wandel der Zeit für gesundes Wohnen, besseres Raumklima, natürliche Ästhetik und für die Architektur des Klimawandels.

In den ersten Jahren des Bestehens von LehmBauWerk haben wir unsere Lehmputze mit Tonmehl und Sand oder Grubenton und Sand, einschl. eventueller Zuschlagstoffe, selber auf den Baustellen angemischt.

Die Qualität des Materials war oft schwierig zu definieren und die immer wichtiger werdende Maschienengängigkeit nicht immer gewährleistet. Zumal es auf engen Baustellen in der Stadt oft logistische Probleme für diese Methode der Materialaufbereitung gab.

Der sich entwickelnde Lehmbaustoffmarkt bot immer bessere Alternativen an zertifizierten Fertigputzen für jeden Bedarf an. Heute gibt es Lehmputze in vielen Zusammensetzungen und die unterschiedlichen Anwendungen.

Wir empfehlen Bauherren, Planern und Verarbeitern sich über die Eigenschaften von zertifizierten Lehmputze gut zu informieren bzw. beraten zu lassen.

  • Lehmputz ist in der Lage, Schwankungen der Raumluftfeuchte (z. B. aufgrund von Duschen, Kochen, Heizen) durch Zwischenspeicherung und Wiederabgabe von Wasserdampf abzupuffern. Diese Materialeigenschaft wird als Sorptionsvermögen bezeichnet.
  • Lehmputze haben eine hohe kapillare Leitfähigkeit bei einer niedrigen Ausgleichsfeuchte. Dies ermöglicht einen schnellen Feuchtetransport, der besonders bei Fachwerkbauten zu einem Schutz des Holzes führt.
  • Lehmputze sind einfach und problemlos zu handhaben. Sie sind in handelsüblichen Abpackungen erhältlich und können sowohl per Hand als auch mit Putzmaschinen verarbeitet werden.
  • Lehmputze trocknen rein physikalisch, dies bedeutet, sie geben die Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab und erlangen dadurch ihre Festigkeit. Sie können durch Zugabe von Wasser wieder plastisch und formbar gemacht werden. Dieser Vorgang ermöglicht eine Verarbeitung ohne Zeitdruck und eine Wiederverwertbarkeit des Lehms ohne hohen Energieaufwand.
  • Lehmputze sind elektrostatisch neutral und ziehen somit nicht unnötig Staub- und Schmutzpartikel an.
  • Die im Lehm enthaltenen Tonminerale sind in der Lage, Fremdstoffe und Schadstoffe zu binden. So wird auch oft davon gesprochen, dass der Lehm die Raumluft „reinigt“. Diese reinigende Wirkung wird auch in der Heilpraxis (Heilerde)  genutzt.
  • Lehmputz wird mit geringem Energieaufwand hergestellt. Der Abbau und die Veredelung von Lehmputzen fordern weder Landschaftszerstörung noch führen sie zu einer Verschmutzung von Luft und Wasser.

https://www.dachverband-lehm.de/wissen/lehmbau-din-normen

DIN 18947:2018-12 : Lehmputzmörtel – Anforderungen und Prüfverfahren
Link